Holz richtig lackieren und lasieren – wie geht das?

Von | 27. Februar 2018
Hand, die einen Pinsel hält und gerade dabei ist, Holz im Außenbereich zu streichen.
©ninamalyna/123RF

Egal ob Möbel, Gartenzaun oder Fenster. Holz bietet zahlreiche Anwendungsgebiete im und rund ums Haus. Durch einen Holzschutz wie Lack oder Lasur lässt sich die Lebensdauer des Holzes verlängern. Der Anstrich schützt nicht nur vor Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit, UV-Strahlung, Abwitterung oder Schädlingen, sondern gibt dem Holzstück einen optischen Kick!

Doch wie wird richtig lackiert und lasiert? Auf welche Aspekte müssen Sie achten und welche Möglichkeiten gibt es noch um ein Holzbaustück zu schützen?

Lackieren oder Lasieren – worin liegt der Unterschied?

Grundsätzlich lässt sich zwischen den beiden Beschichtungsarten Lackieren und Lasieren unterscheiden. Erkennbar macht sich der Unterschied sofort bei der Optik nach der Bearbeitung des Holzes.

Während eine Lackierung eine geschlossene Schicht um das Holz bildet, dringt die Lasur in das Holz hinein und schützt es von innen. Möchten Sie die Holzmaserung und die Struktur des Holzes optisch beibehalten, fällt die Wahl auf eine Lasur. Ist es jedoch Ihr Wunsch das Holz vollständig einzufärben, ist es sinnvoll sich für eine Lackierung zu entscheiden. Auch ein Klarlack kommt der Natürlichkeit einer Lasur nicht nahe.

Welche Arten von Lacken gibt es?

Bevor Sie sich an das Holz machen, muss noch der richtige Lack gefunden werden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen 3 Lacken, die alle für den Außen- und Innenbereich geeignet sind:

  • Der Naturharzlack ist der umweltfreundlichste von den dreien, jedoch müssen Sie hierbei eine längere Trocknungszeit einplanen.
  • Der Kunstharzlack ist sehr strapazierfähig und hat eine hohe Deckkraft.
  • Der Acryllack besticht mit einer langanhaltenden Schutzschicht und einer hohen Deckkraft. Außerdem ist er wasserverdünnbar und weniger geruchsintensiv

Welche Arten von Lasuren gibt es?

Auch hierbei müssen Sie sich abhängig von Ihren individuellen Anforderungen zwischen 2 Arten entscheiden:

  • Die Dünnschichtlasur lässt sich nur minimal erkennen, da sie tief in das Holz eindringt. Gut für den Außenbereich geeignet.
  • Die Dickschichtlasur ist optisch erkennbar und versiegelt die Oberfläche. Gut geeignet für den Innenbereich.

Welches Zubehör wird beim Lackieren oder Lasieren von Holz benötigt?

Während Sie bei den meisten Lasuren praktische Sprühgeräte oder Lasurpinsel verwenden, sind die Mehrzahl der Lacke mit verschiedensten Pinseln und Rollen aufzutragen.

Die Wahl des Materials der Pinselhaare und der Walzen ist abhängig von dem verwendeten Lack. Für Acryllacke eignet sich die Flockwalze. Der Kunstharzlack wird am besten mit einer Schaumwalze aufgetragen und der Naturharzlack ist in der Hinsicht flexibel.

Das Anwendungsgebiet bestimmt die Form des Pinsels. Ein Rundpinsel ist ideal für Kanten. Der Flachpinsel eignet sich für gerade und schmale Flächen. Der Fensterpinsel hat eine praktische Abwinkelung, um eine genaue Linienführung zu ermöglichen. Für große Flächen ist der sogenannte Flächenstreicher optimal.

Schritt für Schritt – wie lackiert oder lasiert man Holz?

Vorbereitung und Vorbehandlung

Zuallererst sollten Sie darauf Acht geben, ihre Gesundheit durch die giftigen Dämpfe des Lacks oder der Lasur nicht zu beeinträchtigen. Bearbeiten Sie das Holz deswegen in einem gut belüfteten Raum oder idealerweise an der frischen Luft. Mundschutz und Schutzbrille sorgen zusätzlich für Sicherheit. Auch Ihre Haut und ihre Kleidung soll mithilfe von Handschuhen und Schutzkleidung geschützt werden.

Um eine glatte Oberfläche des Holzes zu erzielen, schleifen Sie das Holz gründlich entlang der Holzmaserung mit Schleifpapier ab. Sollten sich noch Rückstände oder Lackreste darauf befinden, können Sie diese auch mithilfe eines Abbeizers oder eines Heißluftföns entfernen.

Ist dieser Schritt erfolgreich erledigt, gilt es das Holz von dem Staub zu befreien. Dazu wird Wasser verwendet. Durch das Aufquellen der Holzfasern können Schäden der Oberfläche von selbst verschwinden. So haben Sie zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Entdecken Sie auf Ihrem Holzbauteil Harz, ist es notwendig die Flächen zu imprägnieren. Ansonsten kann es durch das Harz zu Verfärbungen im Lack oder der Lasur kommen. Nach dem Imprägnieranstrich lassen Sie das Holz gut austrocknen.

Vor-, Zwischen- und Schlussanstrich

Damit Sie ein schönes und regelmäßiges Ergebnis erhalten, ist es ratsam in Schichten zu arbeiten. Am besten beginnen Sie mit dem Streichen der Kanten mit einem Pinsel. Darauffolgend können sie große Flächen mit dem Farbroller bearbeiten. Achten Sie darauf, in Maserungsrichtung zu streichen, da so die Oberfläche glatt bleibt. Dünne Anstriche halten besser und verbrauchen weniger Material.

Nach dem Trocknen der ersten Schicht sollten Sie die Fläche mit einem feinen Schleifpapier bearbeiten. So stellen Sie sicher, dass Sie am Anschluss eine glatte Fläche haben. Den Staub, der beim Schleifen zurückbleibt, muss gründlich mit einem feuchten oder öligen Tuch entfernt werden.

Erneut streichen Sie das Holzobjekt mit dem Lack oder der Lasur. Wiederholen Sie das Abschleifen zwischendurch und das Entfernen der Staubreste. Der dritte und letzte Anstrich kann erfolgen.

Zu guter Letzt ist es von Bedeutung, das Holzbauteil gut austrocknen zu lassen. Je härter das Holz und je dichter die Maserung, desto länger dauert dieser Prozess.

Welche Alternativen zum Lackieren und Lasieren gibt es?

Haben Sie die Absicht das Holz mit einem Klarlack oder einer Lasur zu schützen, sollten Sie auch die Möglichkeit des Beizen oder des Wachsens in Betracht ziehen. Beizen dringt wie die Dünnschichtlasur in das Holz ein und schützt es von innen. Das Holz bekommt durch das Beizen eine dunkle Farbe, die sich bestimmen lässt. Beim Beizen ist jedoch Erfahrung gefragt, während Lasieren relativ einfach ist. Nach dem Beizen müssen Sie die Oberfläche mit Lasur oder Klarlack schützen.

Die umweltfreundliche Alternative ist das Ölen und das Bearbeiten des Holzes mit Bienenwachs. Jedoch müssen Sie den Vorgang etwa alle zwei Jahre wiederholen um einen beständigen Schutz zu gewährleisten.

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